Workshop

Die Zeitschrift „Die Kreatur“ (1926-1929) als Netzwerk und Diskursmedium
Workshop veranstaltet von Gerald Hartung und Daniel Weidner
in Kooperation mit dem Franz Rosenzweig Research Center Jerusalem,
The Hebrew University of Jerusalem, Rabin Building Room 2001, 11.-12. 01. 2017

 

 

 

 

 

 

 

Von 1926 bis 1930 geben Martin Buber, Viktor von Weizsäcker und Joseph Wittig gemeinsam die Zeitschrift Die Kreatur heraus. Die Zeitschrift ist ein bedeutendes Dokument eines vielschichtigen Intellektuellenmilieus der 1920er Jahre. Vielstimmigkeit und das dialogische Prinzip sind ihr explizites Programm. Verschiedene Konfessionen und Positionen sollen nicht nivelliert, sondern gerade als differente ins Gespräch kommen. Mit dem Bezugspunkt des Kreatürlichen versammeln Herausgeber so unterschiedliche Themen wie die philosophische und medizinische Anthropologie, eine neuerstarkende Naturphilosophie, eine am Programm des ‚Neuen Lernens‘ angelehnte Pädagogik und der Sprachkritik. Sie unterlaufen somit auch die Grenzen von Natur- und Kulturwissenschaften.
Der workshop hat nicht nur zum Ziel, das personelle Netzwerk und den Zeitschriftendiskurs der Kreatur in den Blick zu nehmen. Es soll auch die Spezifik des Mediums Zeitschrift für die dort verhandelten Wissensbestände in den Mittelpunkt gerückt und die Möglichkeiten und Grenzen einer digitalen Erschließung und Repräsentation diskutiert werden.

From 1926 to 1930 Martin Buber, Viktor von Weizsäcker und Joseph Wittig edit the journal Die Kreatur. This periodical is an important document of a complex intellectual milieu of the 1920s. It programmatically gathers multiple voices and performs the principle of dialogue, intending not to neglect plurality but rather to open an interplay of different confessions and positions. Debating topics such as philosophical and medical anthropology, Philosophy of nature, reform pedagogies and critique of language, the journal thus undermines borders between Humanities and Science.
The workshop aims not only to analyze the network and the specific discourse of Die Kreatur.The specific features of the journal as medium of knowledge production will be discussed as well as the possibility and borders of Digital Humanities for analyzing and representing historical periodica.