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Sperber, Hans

Geb. 25.3.1885 in Wien, gest. 10.12.1963 Columbus/Ohio.[1]

 

Nach dem Abitur in Wien 1903 dort Studium der Germanistik mit Schwerpunkt Skandinavistik (bes. bei R. Much) sowie der Romanistik, abgeschlossen mit der Promotion in Wien 1907. Seine handschriftliche Dis­sertation »Beiträge zur Kritik des dänischen Volksliedes« war mir nicht zugänglich (an der Universität Wien ist sie nicht mehr vorhanden).[2] In der Wiener Zeit arbeitete er u.a. mit H. Pollak zusammen, dem er als Proband für schallanalytische Experimente diente.[3] Nach der Promotion erhielt er ein Stipendium zum Studium in Schweden in Uppsala, wo er vor allem bei A. Noreen und O. von Friesen studierte (später spricht er immer noch von »my dear teacher Adolf Noreen«)[4] und von 1909-1915 Lektor für Deutsch war. Hier erhielt er die zweite Staatsbürgerschaft. Er arbeitete zunächst weiter in der Linie seiner Dissertation, v.a. zum Altisländischen, s. seine »Anmerkungen zu einigen isländischen Rimur« [5] und weiteren Glossen; dann aber auch, offensichtlich in Zusammenarbeit mit schwedischen Studienfreunden, zum Schwedischen, so seine toponymische Etymologie zu »Hörn« (»Härnevi. Vermutungen über die Etymolo­gie von aschw. Hoern, aisl. Hörn« als zweiter Teil einer gleich­namigen gemeinsa­men Veröffentlichung mit O. Lundberg).[6]Außerdem übersetzte er aus dem Schwedischen ins Deutsche.

Von 1917 bis 1919 war er in Wien im Schul- und Wirtschaftsdienst. 1919 habilitierte er in Köln (s.u. zu seiner schon 1915 gedruckten Habilitationsschrift über die Präposition über) und erhielt die Venia für Deutsche und Nordische Philologie.[7] Seine Antrittsvorlesung 1920 galt Richard Wagners Stabreimdichtung (s. Althaus, Q). Von 1919 bis 1933 lehrte er an der Universität Köln, seit 1925 als a.o. Professor. Im April 1933 wurde ihm offiziell »empfohlen« seine Venia nicht auszuüben; formell wurde er dann im September 1933 aus rassistischen Gründen entlassen. Seine Kölner Wohnadresse wurde bereits im April 1933 »von Amts wegen« abgemeldet (Archiv Bibliographia Judaica). Auf die eventuelle Möglichkeit, die ihm seine schwedische Staatsbürgerschaft bot, gegen die Entlassung vorzugehen, verzichtete er explizit, als Gegner des Regimes.[8] 1934 emigrierte er mit einem non-quota-Visum in die USA, wo ihm 1933 die Ohio State Univ. eine Professur für German Philology angeboten hatte.[9] Dort lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1955 und baute als Nachfolger von Kurath die sprachwissenschaftliche Abteilung aus, seit 1936 unterstützt von seinem Kölner Schüler Wolfgang Fleischhauer, der ihm 1936 nachgefolgt war. Nach dem Krieg Gastprofes­suren in der BRD: 1956-1957 in Hamburg (auf Einladung von U. Pret­zel), 1960-1963 jeweils in den Sommersemestern in Bonn (auf Einladung von Schmidt-Hidding) – vermit­telnd war seine Freundschaft zu W. Hempel in Köln; offen­sichtlich hegte er den Deutschen gegenüber weniger Groll als ge­genüber den Österreichern (nach Österreich ist er nach Angaben seiner Tochter nie zurückgekehrt).[10]

S. war Altgermanist. Auf diesem Feld hat er eine Reihe von Veröffentlichungen vorgelegt, u.a. an seiner ehemaligen Studienu­niversität Uppsala (»Studien zur Bedeutungsentwicklung der Präpo­sition ›über‹«).[11] Dieser Arbeitsbereich be­gründete sein fachliches Renommee, so daß er für die Sammlung Göschen 1926 eine »Geschichte der deutschen Sprache«[12] verfaßte, die über wiederholte Bearbeitungen bis heute ein Standardwerk geblieben ist.[13]

Der Schwerpunkt seiner Arbeiten lag von Anfang an im lexikographi­schen Bereich, dem er zahlreiche Einzelstudien widmete, die seine enge Verbindung zu kulturgeschichtlich orientierten Ansätzen zeigen. Das beginnt mit einer ungemein produktiven Publikations­reihe in Uppsala, ca. 16 wortgeschichtliche Beiträge verstreut in skandinavischen Zeitschriften, die philologische Rigorosität in der Etymologie mit kulturgeschichtlicher Orientie­rung verbinden und zugleich seine volkskundlichen Studien in Schweden dokumentie­ren (s.o.). Es handelt sich vor allem um vergleichende germanische Etymologien, die er z.T. aber auch, vor allem über eine niederdeutsche Vermittlung, in Lehnbezeichnungen im Romanischen (Französischen) verfolgt.[14]

Folgerichtig beteiligte er sich mit einer Reihe etymologischer Studien an der neuen Wörter und Sa­chen-Richtung.[15] Daraus ging seine »Ein­führung in die Bedeu­tungslehre« hervor,[16] die im Horizont damaliger semantischer Theorien (vor allem der Unter­scheidung von »Haupt-« und »Nebensinn« der Wörter wie bei K.O. Erdmann) einen Rahmen für die historische Wortfor­schung liefert; in diesem Sinne unterscheidet S. dort sorg­fältig Faktoren des Wandels auf der einen Seite (funktionale Be­dingungen der Bezeich­nung, etwa durch Wandel der zu bezeichnen­den Sache, gegenüber be­zeichnungsimmanenten Verschiebungen) und for­male Bedingungen für die Veränderung auf der anderen Seite (Ver­schiebungen in der Bedeutung eines weiterhin genutzten Wortes, Neubildungen, evtl. Lehnbildun­gen, Entlehnungen u. dgl.). Vor allem aber »operationalisiert« er die Analyse von Bedeutungs­differenzen durch die Analyse von Kontextrestriktionen für ihren Gebrauch – und greift so Überlegungen vor, die später über die Theorie semantischer Felder (z.B. bei Jost Trier) die Basis einer strukturalen Semantik abgaben – obwohl W. Porzig in seiner har­schen Kritik S. ein strukturales Sprachverständnis (und – mit Hin­weis auf den »Cours« von de Saussure! – eine sprachwissen­schaftliche Methode generell) absprach.[17]

S.s originellster Beitrag geht auf seine frühe Ausein­andersetzung mit der Psychoanalyse zurück. Bereits 1912 veröffent­lichte er in der in Wien erscheinenden psychoanalytischen Zeit­schrift Imago einen Aufsatz »Über den Ein­fluß sexueller Momente auf die Entstehung und Entwicklung von Sprache«.[18] In einer recht wilden »tabuverletzenden« Rezeption der frühen psychoanaly­tischen Diskussion stellt er hier die im 19. Jhd. gängigen Sprachursprungsspekulationen gewissermaßen auf se­xuelle Füße: war es dort ein Topos (etwa in den Arbeiten von Noiré), daß Lautgesten ihre symbolische Fixierung durch ihre zunächst rein begleitend-äs­thetische Einbettung in den Arbeitspro­zeß erhielten, den sie dann sekundär auch repräsentieren konnten, so dreht S. die Erklä­rungsspirale eine Deutung weiter: die Mühe des Arbeitsprozesses war (ist?) überhaupt nur auszuhalten, weil sie (bzw. die konkreten Tätigkeitsvollzüge) gewissermaßen als Homolo­gien zum Geschlechts­verkehr erlebt (gelebt) werden. Insofern waren eben die begleiten­den Lautgesten ambivalent bzgl. sexueller und sonst funktionaler »Bedeutungen«.

Im Sinne des Entwicklungsgedan­kens einer begriff­lich-sprachlichen Ausdifferenzierung mit der fortschreitenden Kul­turarbeit liefert ihm diese primäre Sprachschicht das Material für die »jüngeren« komplexeren Bezeichnungssysteme – wobei aber die Dyna­mik der Sexualisierung des Wortschatzes quasi zyklisch weiter­wirkt. Vor diesem Hintergrund bemüht sich S., eine beein­druckend heterogene Sammlung von Wörtern etymologisch auf primäre sexualisierte Termini zurückzuführen (immerhin bleibt hier offen, ob diese Rückführung für alle Sprachelemente gelten soll !). [19] In Wien hat S. sich auch an den internen psychoanalytischen Debatten beteiligt: er gehörte zu Freuds Hörern und die Protokolle von Freuds »Mittwoch-Gesellschaft« verzeichnen ihn jedenfalls am 12.12.1917 als Teilnehmer.[20] Eine mehr auf ein philologisch-sprachwissenschaftliches Publikum zugeschnittene Darstellung lieferte S. dann in »Über den Af­fekt als Ursache der Sprachveränderung. Versuch einer dynamologi­schen Betrachtung des Sprachlebens«:[21] »unbewußte Mechanismen«, »Affekte« ersetzen hier die Rede vom Se­xuellen. Auch in seiner Habilitationsschrift operierte er mit dieser Analysefigur: etymologisch stehen hinter der abstrakten (»affektneutralen«) Präposition über affektbesetzte Wendungen wie (gebeugt) über jemandem weinen, Gottes Zorn kommt über ihn (d.h. von oben auf sein Haupt).

Früh hat er mit dem Versuch begonnen, diese Überlegungen zu einer systematischen Theorie auszubauen – und zwar als Alterna­tive zur akademischen »junggrammatischen« Tradition, wofür er sich ausdrücklich auf Vosslers Frankreich-Buch als dem »am weite­sten [...] vorgedrungen[en]« Versuch in diese Richtung bezieht (s. »Ma­xima und Minima im Wirken der sprachverändernden Kräfte«).[22] In diesem Sinne entwickelte er dann seine »Be­deutungslehre« von 1923: sprachliche Äußerungen sind definiert in einem Span­nungsfeld von affektivi­scher Expression, sachlichen Zwängen (als Bezeich­nung der Gegenstände der Äußerung gefaßt), und schließlich Zwängen der so­zialen Kontrolle der Kommunikation – im Sinne der Tradierung der kulturellen Formen wie der auch affek­tiven »Zensur« des Äußer­baren.

Dieses Spannungsfeld macht jede (»synchron« diagnostizier­bare) Sprachstruktur labil und Verschiebun­gen zwangsläufig. »Zen­sierte« Vorstellungsbereiche »expandieren« über metaphorische, metonymische oder andere Neologismen im Wort­schatz; wie umgekehrt diese dynamisch aufgeladenen Bereiche immer neue Bezeichnungen an­ziehen (»Attraktion«), bzw. unter dem Zwang der Zensur immer neue Bezeichnungen (als »Euphemismen« u. dgl.) er­fordern (vgl. bes. S. 45ff.). Die Dynamik des Wortschatzes ergibt sich aus dem permanenten Ver­schleiß der »denotativen« Feldstrukturen durch ihre Überlagerung mit »Konnotationen«, die, sobald sie dominant werden, eine Re­strukturierung des Feldes erfordern, wie S. in einem Durch­gang durch das Material des »Deutschen Wörterbuchs« zeigt, z.B. in Hinblick auf das um die Jahrhundertwende in einer ganzen Reihe von Aufsätzen zu europäischen Sprachen erörterte Problem der permanen­ten Innovation der Bezeichnungen für Kopf, die einerseits qua At­traktion der ag­gressiven Vorstellung »jemandem den Schädel ein­schlagen« immer neue entsprechend »angemessene« Bezeichnungen an­ziehen: Hohl­frucht, Gefäß, Scherbe...; andererseits in immer wei­tere semanti­sche Bereiche expandieren: Kopf als Hauptsache... (vgl. S. 6ff.).

Damit hatte S. einen Entwurf vorgelegt, der gerade durch seine genialische Vereinfachung außerordentlich attraktiv für eine ganze Reihe jüngerer Sprachwissenschaftler war, die einen radikal neuen Ansatz suchten, so auch seine Emphase auf dem Programm für eine »neue Sprachwissenschaft« (»Über den Affekt...«, S. 86). Immerhin bemühte S. sich, seine Auffassung gerade auch an sperrigem lexikalischem Material nachzuweisen (s.o. zu seiner Habilitationsschrift); so wahrte er seine wissenschaftliche Reputation. Bei den Jüngeren aber war seine Radikalität attraktiv. Das galt vor allem für Leo Spitzer, der in diesem Sinne schon S.s »psycho­analytischen« Versuch von 1912 be­sprach.[23] Die beiden taten sich dann auch zusammen und gaben 1916 den ersten (und einzigen!) Band einer gemeinsamen Schriftenreihe Motiv und Wort. Studien zur Literatur- und Sprach­psychologie[24] heraus, die nichts weniger als eine grundsätz­liche Erneue­rung von Sprach- und Literaturwissen­schaft wollte – gegen die sich disziplinär verkrustenden getrenn­ten Einzeldiszi­plinen, und gegen jede Art von objektivisti­scher Reduktion (der Titel des Un­ternehmens klingt im übrigen schon in S.s Arbeit »Über den Affekt...« von 1914 an, wo die­ser die Rekonstruk­tion der »unbe­wußten Motive« für die Wahl der Ausdrucksformen als Programm der »neuen Sprachwissenschaft« pro­klamiert).

Von allen Selbstüberschätzungen und Verkürzungen abgesehen ist das Unternehmen der beiden gerade im Lichte der heutigen »diskur­sanalytischen« Bemühungen in der Sprachwissenschaft aktuell. Vor allem weil sie hier (S. mit »Motiv und Wort bei Gustav Mey­rink«, a.a.O., S. 5-52; zu dem Beitrag von Spitzer, s. bei diesem) Texte analysieren und den unbewußten Mechanismen der Sprachpraxis in den Feldstrukturen nachspüren, die in die Texte eingeschrieben sind – hier zugleich auch programmatisch gegen die damals (seit den ver­krusteten Spätfolgen der Romantik bei den Junggrammatikern) kano­nische Beschäftigung der Sprachwissenschaftler mit den sprach­lichen Trivialitäten der dialektologischen Ethnographie gerichtet (»Andacht zum Unbedeutenden« hatte Jakob Grimm das genannt). S. analysiert bei dem reichlich morbiden expressionistischen Er­folgsautor Gustav Meyrink seine Schreibe auch als persönlichen Versuch zur Befreiung der Person im Spannungsfeld von Bindung an die konkrete Tradition der Ausdrucksformen einerseits und sozialer Zensur andererseits. Insofern sind eben auch alle noch so extremen dichterischen Idio­synkrasien kulturell definiert – und als solche zu analysieren. Im einzelnen gibt S. so eine Analyse der Expansion von Vorstel­lungsbereichen wie Ersticken durch die kontextauffällige Häufung von Ausdrücken wie Krawatte, Schlange etc. mit dazu oft reichlich strapazierter Textkonsistenz. Seine Vorliebe für morbide Erschei­nungen bestimmt auch die Beispiele in dem erwähnten Aufsatz »Ma­xima und Minima im Wirken der sprachverändernden Kräfte« von 1922 – und wohl durchgehend seine Faszination durch die Psychoanalyse, die sich später allerdings anscheinend nur noch in philologisch genutzten Freud-Zitaten dokumentiert (s. z.B. – in einer Auseinan­dersetzung mit Bloomfield!).[25]

S.s frühe Arbeiten sind, von lexikographisch-wortgeschichtli­chen Einzelstudien abgesehen, heute weniger wegen ihres konkreten Ertrages von Interesse (es handelt sich zu oft um simple Illustra­tionen einer alles in allem doch reichlich groben Trivialpsycho­analyse) als wegen ihres programmatischen Gehaltes. Vom materialen Gehalt her unterscheiden sie sich oft auch nicht von »philologi­schen« Arbeiten seiner Fachgenossen: etymologische Forschungen mit eingehender kulturgeschichtlicher Fundierung, etwa: »Eine althoch­deutsche Glosse«,[26] bis hin zu seinem spä­ten Beitrag in der FS für seinen Freund Leo Spitzer »The Etymo­logy of macabre«.[27] Später finden sich noch gelegentlich altgermanistische Beiträge, so etwa zu den Quellen des Nibelungenlieds »Heuslers Nibelungentheorie und die nordische Überlieferung«, [28] ebenso wie philologisch-literarische Exkurse insbes. zur mittelalterlichen Literatur (dem Minnesang).

In den zwanziger Jahren verschob sich die Ausrichtung seiner Arbeit in einen umfassenderen kulturgeschichtlichen Horizont, bei dem er mit materialreichen Detailstudien den gesellschaftlichen Wandel zu untersuchen suchte, der in die sprachlichen Verhältnisse eingeschrieben ist. Das verbindet er mit einer Kritik an der literaturgeschichtlich orientierten germanistischen Tradition, die den sprachlichen Wandel nur im Schatten literarischer Epochen in den Blick nimmt. Systematisch hat er in dieser Hinsicht zum 18. Jahrhundert gearbeitet, vor allem zur Rolle des Pietismus, den er in sprachlicher Hinsicht als Rückkehr zu einer natürlichen Ausdrucksweise gegen die künstlichen Stilisierungen des Barocks interpretiert (was zu seiner weitgehenden Unsichtbarkeit in der »hochkulturellen« Literatur führt), s. »Der Einfluß des Pietismus auf die Sprache des 18. Jahrhunderts«.[29]

Unterfüttert hat er diese Analysen mit Detailstudien, so in seiner Aufsatzreihe »Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache im 18. Jahrhundert«, in deren erstem Teil »Verbale Zusammensetzungen mit entgegen«[30] er seinen Ansatz auch programmatisch vorstellt (besonders S. 332), verbunden mit einer Fallstudie zu den Verbalkomposita der Präposition/dem Adverb entgegen, die vorher nur in Verbindung mit konkreten Bewegungsverben genutzt wurden, seit Mitte des 18. Jahrhunderts aber extensiv bei Verben, die eine seelische Befindlichkeit ausdrücken. In methodischer Hinsicht machte er deutlich, daß es nicht um die Datierung von Erstbelegen geht, sondern um serielle Änderungen, die die Spuren von Habitualisierungen zeigen. Im zweiten Aufsatz dieser Reihe[31] untersucht er Formen der Adressierung, bestimmt einerseits durch die barocke Etikette und in Gegenreaktion darauf die Rückkehr zum »natürlichen Ausdruck« im Pietismus (mit Hinweisen auf die Auswirkungen in den Höflichkeitsformen des modernen Deutsch). Einen weiteren Flügel in dieser epochenorientierten Reihe von Aufsätzen bildet die »Sprache der Aufklärung«.[32] Seine oben schon erwähnte »Geschichte der deutschen Sprache« (1926) versuchte, eine solche Stilgeschichte als Kulturgeschichte (Geistesgeschichte) für den Gesamtverlauf der deutschen Sprachentwicklung durchzuführen.

Eine programmatische Darstellung seines Projektes hat er 1929 in einer Anti-Kritik zu Behaghels Vossler-Kritik in »Sprachwissenschaft und Geistesgeschichte«[33] vorgelegt, wo er sich nicht nur als »Neuerer« und »Idealist« bekennt und die »althergebrachte Weise, Buchstaben- und Silbenphilologie zu treiben«, kritisiert (S. 173), sondern Vossler paraphrasierend jede sprachliche Erscheinung bis zum Akzentwandel und seinen phonologischen Folgen als über kulturge­schichtliche Be­dingungen vermittelt konstatiert. Besonders bemer­kenswert ist da­bei, daß er verlangt, das geläufige fundamentali­stische Korrelie­ren von sprachlichen und ethnisch-»rassischen« Verhältnissen durch eine kulturhistorische Rekonstruktion zu er­setzen (s. zu Behaghels Natur-Argument, S. 176).

Auf dieser Grundlage plante er ein umfassendes historisches Wör­terbuch des Deutschen, dessen Vorarbeiten schon zu einigen Arti­keln gediehen waren. Ein Beispiel dafür findet sich wohl in »The seman­tic development of Verhältnis«[34] – in einer exemplarischen Kritik am »etymologisch« vorgehenden »Deut­schen Wör­terbuch« die Rekonstruktion der entsprechenden diskursiven Ver­schiebungen vor allem im 18. und 19. Jahrhundert; seine redaktio­nellen Vorarbeiten waren auch schon für die alphabetische Strecke mit dem Anfangsbuchstaben a- (ab-, an-...) abgeschlossen,[35] wie er wohl auch in diesen Jahren seine Arbeiten in einer breiten Öffentlichkeit vor­stellte (u. a. im Rundfunk).[36] Die Ver­wirklichung dieses Projektes erfolgte nach 1933 aber unter anderen Vorzeichen: als »Trübners Deutsches Wörter­buch«, dessen Herausge­ber Alfred Götze jeden Hinweis auf S.s Vor­arbeiten unter­drückte, »to save them from the censor«, wie Fleischhauer es schamhaft umschreibt (im Nachruf, S. 109). Daß S. mit Götze durchaus inhaltliche Positionen verbanden, macht nicht zuletzt seine »Geschichte der deutschen Spra­che« deutlich, die er (in der ersten Auflage von 1926) pathe­tisch mit einem Lob Ernst Moritz Arndts auf die deutsche Sprache been­det, in das er »ohne Vorbehalt [...] einstimmen« kann (S. 130-131) – es wäre interessant zu wissen, wie S. dazu nach 1933 stand.[37]

Nach seiner erzwungenen Emigration in die USA hat er dort sein Programm nicht mehr weiterentwickeln können. Eine zusammenfas­sende Darstellung, die er 1952 zusammen mit Robert M. Estrich ver­öffentlichte (»Three Keys to Language«),[38] enthält außer einer erneuten, jetzt an amerika­nische lern­psychologische Argumentationsweisen adaptierten Darstel­lung seiner Auffassung (vgl. »semantic change is not an affair of isolated words but of word groups held together by social or emotional pat­terns of behavior«, a.a.O., S.171), zwar eine ganze Reihe bemer­kenswerter (und heute aktueller!) Überlegungen: zur sprachlichen Ritualisierung als ideologischer Praxis (S. 70); so­ziale Stigmati­sierungen von Sprachformen und daraus folgende Hy­perkorrekturen (S. 93ff.); zur Konnotationsanalyse und Stil (S. 212ff.); zur Rolle der Sprachreflexion (Sprachwitze, S. 275ff.) usw. Es bleibt aber bei einer eher anekdotischen Darstellungs­weise, die zwar an­regend, letztlich aber wenig befriedigend ist. Eine gewisse Weiterführung seines Arbeitsprogramms findet sich noch bei seinem Schüler Fleischhauer, der an seiner Abteilung in Ohio arbeitete.

Darin dürfte sich aber S.s – trotz formal ungebrochener Kar­riere – isolierte Situation in den USA ausdrücken: nach allen Aus­sagen über sein persönliches Auftreten, die mir zugänglich waren, ge­hörte er zu den unglücklichen Immigranten, die mit den wissen­schaftlichen Diskussionen in den USA überhaupt nicht zurande kamen und sich auch weitgehend von ihnen fernhielten. So wendet sich denn auch sein Spätwerk, das mit Travis Trittschuh redigierte Werk »American Political Terms. An Historical Dictionary«[39] eher an die Connais­seurs bzw. gebildeten Dilettanten als an die Fachkollegen: eine dem Reiz der Kuriosa folgende Sammlung von Ausdrücken, von Termini technici (wie secret ballot) bis zu Politikerspitznamen, die über aus­führliche Belegsammlungen »genetisch« die semantische Entwicklung dieser Ausdrücke rekonstruiert. Die Sammlung von (unterhaltsam präsen­tierten) Kuriosa zieht sich auch schon durch S.s frühe Ar­beiten, wobei er sich bemüht, an ihnen zu zeigen, wie je­der sprachliche Term die Totalität gesellschaftlicher Spannungen re­flektiert (explizit so in »Three Keys to Language«, Op. cit.). Al­lerdings erfüllt die Arbeit kaum die Erwartungen, die ein sol­ches Unternehmen weckt, das in der Perspektive eines fremd geblie­benen Immigranten die US- Öffentlichkeit hätte erschließen können.

Wenn mir beim Bibliographieren nicht einiges entgangen ist, dann ist es wohl auch kein Zufall, daß S. sein Unternehmen der Fachwis­senschaft in den USA nur auf einer psychologischen Tagung (veran­staltet von einem anderen Emigranten!) vorgestellt hat: »Expres­sive aspects of political language«,[40] wo er seine Migrationssituation durch eine Kritik an der politischen US-Kultur als von »regressiven« Mechanismen bestimmt ausdrückt. Diese Kritik hatte auch politische Untertöne: S. war als So­zialdemokrat im konservativen akademischen Milieu notorisch (Hin­weis von H. Hoenigswald, pers. Mitteilung) – und in den USA zumindest ein offener Kritiker der Republikaner (Hinweis von Frau Hlaváček, pers. Mitteilung). In der sprachwissen­schaftlichen Szene der USA war S. nur marginal präsent – er veröf­fentlichte z.B. nur einige kleinere etymologi­sche Beiträge zum Englischen (!) in Language[41] (der oben erwähnte Aufsatz in Lg. 14/1938 publizierte vor der Emi­gration unternommene Forschungen), dafür bemer­kenswerterweise im­mer wieder auf deutsch in den Monatsheften. Als relativ prominenter Immigrant nahm er an Aktivitäten sowohl der Linguistic Society of America wie der Modern Language Association teil – bei der LSA amtierte er zeitweise sogar in deren Publikati­onsausschuß für Monographien (wo er u.a. 1939 die germanische Grammatik von Prokosch mitherausgab).[42]

Gegenüber dieser Marginalisierung von S.s Arbeiten gilt nun aber, daß sie gerade vor dem Hintergrund gegenwärtiger diskursana­lytischer Un­ternehmungen aktuell sind, insbesondere sein Hinweis auf die Not­wendigkeit, die Sprachpraxis als dynamische zu rekonstruieren, wobei der Prozeß der Aufladung mit Bedeutungen (»Konnotationen«) ge­genüber normativer Zuschreibung von Lexikonbedeutungen im Vor­dergrund stehen muß; zugleich seine Emphase auf dem Entwicklungs­gedanken, wichtiger wohl in Bezug auf die Ontogenese als die phy­logenetischen Spekulationen. Dabei hat er immer wieder hervor­gehoben, daß die lebensgeschichtlichen Phasen zwischen Klein­kind und Er­wachsenen, also Latenz und Pubertät, mit der Verarbei­tung von Au­toritätskonflikten Grundzüge der symbolischen Praxis aufbauen, die vordringlich zu erforschen sind - so von »Motiv und Wort«, 1916, bis zu dem eben genannten Aufsatz »Expressive aspects of political language« von 1955. Andererseits ist aber auch deut­lich, daß seine Arbeiten in methodischer Hinsicht den Vergleich mit der so­zialgeschichtlich fundierten politischen Lexikologie (etwa der französischen »Schule« von Matoré, Dubois u.a.) nicht aushalten.

Bei allem, was schon in den frühen Arbeiten angelegt ist, ist bei S. die Zäsur durch die Emigration deutlich. S. hat sich zum Außenseiter abgestempelt gesehen, der (trotz einer nach außen ja erfolgreichen Integration) keine Möglichkeit zur Auseinanderset­zung mit den neueren sprachwissenschaftlichen Richtungen sah: das ist ein durchgängiges Thema in seinen Veröffentlichungen. Während er gegenüber der polemisch-aggressiven Auseinandersetzung zwischen Bloomfield und Spitzer 1944/1945 noch eine vornehme Distanz einnimmt (mit ironischen Obertönen gegenüber Spitzer) und recht klar das methodologische Als-Ob von Bloomfields Behaviorismus gegenüber dem tatsächlich in der deskriptiven Praxis Bewerkstelligten unter­scheidet (s. »Behaviorism in Linguistics«),[43] werden seine späteren Äußerungen immer bitterer: von ei­ner resignierten Absage an den dominanten Deskriptivismus in den USA (s. Vorwort zu »American Political Terms«, S. VII) bis zu ei­ner aggressiv-gereizten Polemik gegenüber deren arrogantem Allein­vertretungsanspruch in Sachen Sprachwissen­schaft (s. »Linguistics in a Strait-Jacket«).[44]

Es ist offensichtlich, daß er eine produktive Auseinan­dersetzung nur mit anderen »Europäern« hatte: seinem Schü­ler-Freund-Kollegen Fleischhauer, anderen Emigranten wie H. Werner (s.o.) oder auch A. Schirokauer (zu dessen mit W. Paulsen hg. Band »Corona« er einen deutsch ge­schriebenen Beitrag über den Minnesang beisteuert: »Kaiser Ottos Ehre [Walther 26,33]«).[45] So ist es wohl doch auch ein Fall von »zweiter Emigration«, wenn er in den 50er Jahren wieder eine Wirkungsmöglichkeit in dem Land sucht, das ihn vertrieben hat (Fleischhauer spricht in seinem Nachruf etwas mystifizierend von seinem »missionary work in Europe«, S. 109). Bereits 1956-1957 nahm er eine Gastprofessur in Hamburg an. Es ist zugleich tragisch und symptomatisch, daß seine Arbeit ausgerech­net bei einem sprachwissenschaftlichen Unternehmen Dank ausgespro­chen wurde, das von Leo Weisgerber geleitet wurde: den »Europäi­schen Schlüsselwörtern«.[46] Hier lag sein Arbeitsschwerpunkt bei politischen Schlüsselwörtern (wie bei seinen Arbeiten in den USA), in denen er gesellschaftliche, und das heißt auch: international wirksame Mechanismen aufzeigt – gegen die nationalen Horizonte des Bonner Projektes.

Schon vor seiner Emeritierung wandte er sich wieder altnordischen Themen zu (so z.B. 1949 »Till tolkningen av Rö-stenens inskrift«[47] – in einer Ausein­andersetzung mit den Auffassungen seines Uppsalaer Lehrers Otto von Friesen); seine letzten Ar­beiten zeigen schließlich eine eindeutige Rückwendung zur Altgermanistik und zur Studienzeit in Schweden: sein letzter, postum veröffent­lichter Aufsatz »Der Name Loki und die Wortfamilie von germ. lu­kan«[48]; vorher erschien ein Aufsatz »Tva mytologiska namn: ›Hörn och Mörn‹«[49] – im Gegenstand und der Argumentation übereinstimmend mit einer seiner ersten Veröf­fentlichungen »Härnevi« (1912 s.o.) – vor allem aber handelte es sich hier auch um einen Beitrag zur Fest­schrift seines Studienfreundes Birger Nerman, den er mit einer nostalgischen Beschwörung der glücklichen Zeit in Uppsala eröff­net. Und auch da, wo er jungen Studenten methodische Ratschläge gibt, führt er Beispiele aus seiner Uppsalaer Studien­zeit (und von seinen dortigen Lehrern) an, s. die Hinweise zum Verhalten in der Feldforschung in: »Applied gamesmanship: Stalking conversational partners«.[50]

Q:V; BHE; Univ. Wien; Archiv Bibl. Jud.; IGL;[51] H. Althaus, »Kölner Professorenlexikon« (masch.-schr. Manuskript Achiv Univ. Köln). Nachruf: W. Fleischhauer, in: Monats­hefte Dt. Unterr. Dt. Spr. Lit. 56/1964: 107-110. [O.Seidlin], »Our department« (d.h. German department der Univ. Ohio), http://germanic.osu.edu/our-department (Juli 2012). S.s Tochter, Frau K. Hlaváček, bin ich für ein ausführliches Gespräch am 5.11.1986, eine (unvollst.) masch.-schr. Bibliographie sowie den Zugang zu einer Sammlung von Son­derdrucken dankbar; briefliche Hinweise von W. Fleischhauer und P. v. Polenz.



 

[1] Gekürzte Fassung in Stammerjohann.

[2] Erhalten ist das Gutachten des Betreuers R. Much, der trotz Detailkritik an dem Rekonstruktionsversuch zu der von S. bearbeiteten Textsammlung, insbesondere in Hinblick auf prosodische Fragen, darin den vielversprechenden Anfang einer wissenschaftlichen Karriere sah.

[3] S. bei diesem »Das Phonogrammarchiv der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien«, in: Germ.-rom. Ms. 6/1914: 267.

[4] Z.B. the funnel 8/1962: 7, s.u.

[5] In: Ark. Nord. Fil. 26/1910: 261-293.

[6] Uppsala: Berling 1912.

[7] In Köln war wohl Friedrich von der Leyen (1873-1966) für ihn die Anlaufstelle, der dort von 1922 bis 1937 (gemeinsam mit E. Bertram) Direktor des Germanischen Seminars (später: Deutsches Seminar) war. Von der Leyen hatte später selbst Probleme mit der rassistischen Verfolgung und wurde 1937 zwangsemeritiert. Zu ihm s. IGL: 1082-1086.

[8] S. Golczewski 1988: 115. In einer Stellungnahme an den Dekan vom 20.4.1933 schrieb er: »Ich bin jüdischer Herkunft, Demokrat und Pazifist, drei Tatsachen, die ich auch dann nicht verleugnen werde, wenn meine Existenz auf dem Spiel steht« (zit. IGL: 1767).

[9] Diese Stelle erhielt er wohl durch Vermittlung seines früheren Kölner Schülers Wolfgang Fleischhauer, s. auch dessen Nachruf.

[10] 1957 wurde er mit einem Wiedergutmachungsbescheid als emeritierter a.o. Prof. der Kölner Universität bestätigt.

[11] Uppsala: Appelberg 1915, seine vor der Verteidi­gung gedruckte Habilitationsschrift.

[12] Ber­lin/Leipzig. Die zweite, von S. re­digierte Auflage erschien ebd. 1934; nach seiner Emigration dann keine Neuauflage mehr im Nationalsozialismus; nach dem Weltkrieg hatte er offensichtlich kein Interesse mehr an diesem Band. 1958 erschien nochmals eine kaum bearbeitete Neuauflage von seinem Schüler und Freund W. Fleischhauer; danach unternahm P. von Po­lenz die Neubearbeitung, 8. Auflage (Berlin: de Gruyter 1972), die keinen Bezug mehr auf die erste Ausgabe nimmt.

[13] Sie ist inzwischen durch ein konzeptionell völlig anderes Werk von P. von Polenz, Bd. I, 1991 ersetzt.

[14] S. z.B. »Romanische Etymologien«, in: Språkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala förhandlingar, Jg. 1910: 1-3.

[15] S. in der Zeitschrift Wörter und Sachen 3/1912, 6/1914-1915, 7/1921 (= FS für Meyer-Lübke), 12/1929.

[16] Bonn: Dümmler 1923; Nach­druck 1965.

[17] S. seine Rezension in: Idg. F/Anz 43/1925: 13-15.

[18] In Bd. I, Heft 5: 405-453.

[19] Mit dieser etwas monomanen Vorgehensweise ging er auch seinem damaligen Weggenossen Spitzer zu weit, der in einer ausführlichen Besprechung auf  wortgeschichtlich naheliegende alltagpraktische Erklärungsmuster verwies, bei denen sexuelle Assoziationen sekundär immer möglich sind (in: Wörter und Sachen 5/ 1913: 206 - 215).

[20] S. H. Nunberg/E. Federn, (Hgg.), »Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung«, Frankfurt: Fischer 1981, Bd. 4: 306 (zuerst engl. New York 1974). Freud hat im übrigen wiederholt in S. einen »unabhängi­gen« Kronzeu­gen für seine Symboltheorie (eben der »Verdichtung« in der Traum­arbeit) gesehen, der insbes. seine An­nahme einer Regres­sion auf genetisch primäre Formen der Symbolor­ganisation bestätigt habe. S. etwa »Die Traumdeutung«, in: Freuds WW II/III: 357 – leider ist dort nicht rekonstruier­bar, wann er den Hinweis auf S. aufgenommen hat (abgedruckt in der 8. Auflage 1929); »Das Inter­esse an der Psychoanalyse« (1913), WW VIII: 404, »Vorlesungen zur Einfüh­rung in die Psychoanalyse« (1917), WW XI: 169, wo Freud auf den »Sprachforscher Hans Sperber [Upsala – sic!]« verweist. In der Saga der Psychoanalyse figuriert S. als einer der Märtyrer der Bewegung. Freud selbst schrieb so am 14.2.1916 an Ferenczi im Rahmen einer Auflistung von Opfern der Reaktion: »Im gleichen Jahr (1916) wurde Sperber, dem hervorragenden schwedischen Philologen, eine Dozentur wegen eines Aufsatzes verweigert, den er über den sexuellen Ursprung der Sprache geschrieben hat, und damit wurde seine Karriere ruiniert.« (Rückübersetzt aus der engl. Übersetzung bei Jones, Bd. 2: 123 – s. bei Freud, Q). Jones führt ohnehin S. als Kronzeugen für Freuds Spekulationen zum Parallelismus von Unbewußtem und frühem Stadium der Sprachentwicklung an (ebd. Bd. 2: 242).

[21] Halle/S.: Niemeyer 1914.

[22] In: FS Meyer-Lübke, Z. rom. Ph. 41/ 1920: 153-60, bes. S. 160.

[23] In: Wörter und Sachen 5/1913: 206-216.

[24] Leipzig: Reis­land.

[25] So in den Monatsheften Dt. Unterr. Dt. Spr­. Lit. 37/1945: 182-183.

[26] In: Wörter und Sachen 7/1921: 146-148.

[27] a.a.O., S. 391-401.

[28] In: FS M. H. Jellinek (s. dort). Daß er diesen Aufsatz mit einer Kritik an dem germanistischen Rechtsaußen und Antisemiten Heusler in der FS für den ebenfalls antisemitisch stigmatisierten Jellinek publizierte, ist wohl kein Zufall.

[29] In: Deutsche Vierteljahresschrift 8/1930: 497-515

[30] In: Z. dt. Ph. 52/1927: 331-345.

[31] In: Z. dt. Ph. 54/1929: 80-97.

[32] In: Z. Deutschkunde 43/1929: 777-794.

[33] In: Wörter und Sachen 12/1929: 173-186.

[34] Lg. 14/1938: 167-177.

[35] Hinweis von W. Fleischhauer (pers. Mitteilung).

[36] Die Manu­skripte befinden sich im Nachlaß an der Ohio State Univ.

[37] In der 2. Aufl. des Bandes von 1934 ist der Passus wörtlich und seitengleich nachgedruckt; Fleischhauer hat ihn im übrigen auch in die Auflage 1958 übernommen, S. 124.

[38] New York: Rinehart and Co.

[39] Detroit: Wayne State Univ. Press 1962, 41969. Zugrunde liegt eine Reihe von kleineren Aufsätzen 1950-1960 in American Speech.

[40] In: H. Werner (Hg.), »On expres­sive language«, Worcester: Clark University 1955: 39-45.

[41] Z.B. »Etymology of the verb sock«, in: Lg. 28/1952: 109-111 und »The Etymology of shy ›to throw‹«, in: Lg. 31/1955: 535-536.

[42] S. dort das Vorwort von H. Kurath.

[43] In: Monatshefte D­t. Unterricht Dt. Spr. Lit. 37/1945: 176-184.

[44] In: Mod. Lg. N. 75/1960: 239-252.

[45] Durham, North Carol.: Duke UP 1941: 183-185.

[46] »Europäische Schlüsselwörter: vergleichende und wortgeschichtliche Studien«, herausgegeben vom Sprachwissenschaftlichen Colloquium, Bonn, 3 Bde., München: Hueber 1963-1967. S. Vorwort zu Band II: XV mit Hinweis auf S.s damalige Gastprofessur in Bonn – während er nach Aussage seiner Tochter nach außen zumindest eine freundschaftlich-kolle­giale Be­ziehung zu Weisgerber betonte, markierte er die Differenz auf theoretischem Gebiet.

[47] In: Ark. Nord. Fil. 65/1949: 145-149.

[48] In: Saga och Sed (Jb. d. Kgl. Akad. Uppsala, Jg. 1962 [1963/1964]: 48-62).

[49] In: Svio-Estonica 14/1958: 231-237.

[50] In: the funnel 8/1962: 6-9 – es han­delt sich um eine Zeitschrift des DAAD für die deutsche Kulturarbeit in den USA.

[51] Die im IGL angeführte FS: Gerhard Schröter (Hg.), »Prof. Dr. H. Sperber – 85 Jahre. Festkolloquium der Universität Bayreuth«, Bayreuth: Ellwanger 1984 ist einem Geologen gleichen Namens gewidmet.