Albrecht Koschorke: AUF DER ANDEREN SEITE DES GRABENS

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Wer die öffentliche Debatte über populistische Bewegungen verfolgt, dem könnte leicht Karl Valentins Spruch in den Sinn kommen, es sei schon alles gesagt, nur noch nicht von allen. Seit Brexit und Trump laufen poli­tische Gegenwarts­analy­sen fast automatisch darauf hinaus, sich am Rätsel des Rechtspopulismus abzuarbeiten. Immerhin ist dabei eine anstei­gen­de Lernkurve zu verzeich­nen. Die ersten Reaktionen auf rechtspopulistische Abstim­mungserfolge waren von Schock und völligem Unverständnis gekennzeichnet. Kommen­tato­ren mit akademischem Hintergrund (den Ver­fasser dieser Zeilen ein­ge­schlos­sen) glaubten sich einer Spezies »verrückter An­de­rer« gegen­über, von denen sie bis dahin keine Notiz genommen und mit denen sie keiner­lei soziale Berührung hatten. Die auch in den etablier­ten Medien vor­herr­schen­de Meinung war, dass hier Menschen nicht wussten, was sie taten, und bald aus ihrem Irrglauben aufwachen müssten.   „Albrecht Koschorke: AUF DER ANDEREN SEITE DES GRABENS“ weiterlesen