Blickte Carl Schmitt dieser Tage auf Georgien, so müsste er seinen berühmten Anfangssatz aus dem dritten Kapitel der Politischen Theologie ändern. Statt »Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet«, müsste es heißen: Souverän ist, wer sich dem Ausnahmezustand nicht beugt. Denn die Georgische Orthodoxe Kirche hat erklärt, sich notfalls über alle vom Staat im Zusammenhang mit der Corona-Krise verhängten Beschränkungen hinwegzusetzen, um Liturgien und vor allem die Kommunion feiern zu können – so geschehen bei den Ostermessen am letzten Sonntag.
„Zaal Andronikashvili: Die Ausnahme vom Ausnahmezustand: DIE CORONA-KRISE IN GEORGIEN“ weiterlesen