Claude Haas: ZUR AKTUALITÄT DES DREISSIGJÄHRIGEN KRIEGES (I): Übungsplatz für strategisches Denken – Herfried Münklers Studie »Der Dreißigjährige Krieg«

Die Zucht der Wissenschaft und die Kriegsbeuten der Literatur

Anders als die Wissenschaft darf die Literatur mit historischen Stoffen einen denkbar freien Umgang pflegen. Schließlich steht sie beinahe schon in der Pflicht, diese immer auch zu aktualisieren. Wo etwa der Historiker sich einer (und sei es fantasmatischen) Objektivität verschreibt, er seine Gegenstände um ihrer selbst willen ordnet, verknüpft und sie behutsam auf Möglichkeiten einer kohärenten Entwicklung hin abklopft, darf der Schriftsteller den Laden der Geschichte hemmungslos plündern. Grundsätzlich stellt er die Vergangenheit in den Dienst der Darstellung zeitgenössischer Konstellationen oder Konflikte. Dies gilt in herausragender Art für literarische Anverwandlungen des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648). „Claude Haas: ZUR AKTUALITÄT DES DREISSIGJÄHRIGEN KRIEGES (I): Übungsplatz für strategisches Denken – Herfried Münklers Studie »Der Dreißigjährige Krieg«“ weiterlesen